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TPS - Neue Hoffnung bei neuronalen Erkrankungen
Die Abkürzung TPS steht für "Transkranielle Pulsstimulation" und ist ein neues Verfahren zur Behandlung von Patient:innen mit neuronalen Erkrankungen.
Bei der TPS werden niederfrequente Stosswellen durch die Schädeldecke hindurch in das Gerhirn eingebracht. Damit ist zum ersten mal eine nichtinvasive mechanische Behandlung des Gehirns möglich.
2018 wurde die TPS in der EU als Therapie für Alzheimer Demenz zugelassen. Inzwischen wird sie bereits für weitere neuronale Indikationen eingesetzt (siehe Indikationen).
Die Stosswellen lösen mittels Mechanotransduktion Veränderungsprozesse in den behandelten Bereichen aus. Wachstumsprozesse werden angeregt und die Durchblutung verbessert.
Je nach Situation der Patient*innen können diese eine spürbare Verbesserungen der klinischen Symptomatik bewirken. Die beobachteten Effekte sind vor allem: eine geringere Vergesslichkeit, verbesserte kognitive Leistungsfähigkeit, höhere Motivation für Aktivitäten und soziale Kontakte, verbesserte Orientierung, leichtere Wortfindung, kontrolliertere Motorik und muskuläre Ansteuerung,...

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Länger gemeinsam aktiv
Behandlungsablauf
Während der initialen Therapie erhält der Patient/die Patientin 6-9 Behandlungen. Die Behandlung erfolgt im Sitzen und dauert eine halbe Stunde.
Zu Beginn jeder Behandlung wird das System auf den Patienten/die Patientin kallibriert. Als weitere Vorbereitung wird etwas Ultraschallgel auf dem Kopf aufgetragen, um den Schallsender an die Kopfhaut anzukoppeln.
Nun beginnt die eigentliche Behandlung. Bei dieser wird der Schallsender per Hand über den Kopf bewegt. Auf dem Monitor wird das 3D-MRT-Bild und die erfolgten Impulse angezeigt. Die das System bedienende Person kann so in Echtzeit sehen:
  • Wo sich die zu behandelnden Bereiche befinden
  • An welcher Stelle sie gerade stimuliert
  • Welche Bereiche bereits wie stark stimuliert wurden
  • Und so die Therapie präzise steuern.
  • Klicken Sie im Bild auf den roten Kreis mit dem Dreieck, um das Video zu starten.
Während der Behandlung sendet der Schallkopf kontinuierlich fokussierte Stosswellen aus, welche als Klick-Geräusche zu hören sind. Von den Stosswellen selbst spürt der Patient/die Patientin nichts.
Dabei kann sich der Patient/die Patientin ganz normal unterhalten und sich bewegen. Vor und auch nach der Behandlung gibt keine Einschränkung der Alltagsaktivitäten.
Da es sich um eine rein mechanische Behandlung handelt wird sie von den Patient:innen sehr gut vertragen. In mehreren Tausend Behandlungen traten bisher nur selten leichte, vorübergehende Nebenwirkungen auf (siehe FAQ).
Kontrollierte Stimulation
Das System zeigt in Echtzeit welcher Bereich stimuliert wird. So können die betroffenen Hirnareale präzise aktiviert werden.
Einsatzbereiche
Die TPS-Therapie kann bei verschiedenen neuronalen Erkrankungsformen eingesetzt werden. Im Fokus stehen aktuell:
Alzheimer Demenz
Zur Verbesserung der Gedächtnisleistung, Orientierung, Aktivierung, Stimmung, Sprachvermögen
Schwerst-Beeinträchtigt*
Zur Wiederherstellung möglichst vieler grundlegender Fertigkeiten
Morbus Parkinson*
Zur Verbesserung der Motorik, des Gangbilds, Sensibilität. Reduktion von Tremor, Verspannung
Depression*
Zur Reduktion von therapieresistenter Depessionssymptomatik
Post / Long Covid*
Überwindung von Cronic Fatigue, Konzentrations- und Gedächtnisstörung, Geruchsreduktion, u.a.
Weitere Indikationen*
Neuronale Erkrankungen wie Schlaganfall, Multiple Sklerose, ALS
* Die mit einem Stern markierten Anwendungen sind noch nicht in der EU zugelassen. Dennoch ist ein individueller Heilversuch nach sorgfältiger Untersuchung möglich.
Ergebnisse
Mit vielen Tausend Anwendungen der Transkraniellen Pulsstimulation seit ihrer Zulassung 2018 liegen inzwischen umfangreiche Erfahrungen vor.
Wenn wir die Patient*innen mit Alzheimer-Demenz betrachten, sehen wir in etwa 2/3 der Fälle eine Verbesserung der Symptomatik. In manchen Fällen ist der Unterschied sehr ausgeprägt aber meist sind es leichte bis mittlere Veränderungen:
Die Person ist z.B. nicht mehr so passiv. Sie lässt sich wieder leichter zu einem Spaziergang moti­vieren oder beginnt wieder ihr Instrument zu spielen oder macht wieder mehr Hausarbeit. Man könnte sagen, sie ist dem Leben wieder zugewandter. Auch die Stimmung verbessert sich oft und wird ausgeglichener. Die Person freut sich wieder über einen Besucht der Enkel, etc.
Auch bei muskulären Einschränkungen stellt sich oft eine Verbesserung ein. Z.B., dass der Gang sicherer wird, die Hände kräftiger und feinfühliger, der Bewe­gungsumfänge größer, Schlucken und Kaue­n geht wieder besser, die Gesichts­muskulatur entspannt sich. Davon profitieren vor allem Patient*innen mit Morbus Parkinson, ALS oder schwersten Einschränkungen (Rollstuhlpatient*innen).
Häufig beobachten wir auch eine Zunahme der kognitiven Fähigkeit - das Gehirn arbeitet wieder besser. Anbei ein Diagramm der Reaktionszeit von 21 Patient*innen im Stroop Test vor der Behandlung (blau) und danach (orange). Bei fast allen Patient*innen zeigt sich eine signifikante Reduktion der Reaktionszeit (Klinische Publikation von 2023, Prof. Sprick. MRI tracked TPS..., siehe Literaturverzeichnis). Schwieriger zu erreichen sind unserer Erfahrung nach dagegen eine deutliche Verbesserung des Kurzzeit­gedächtnisses.
Eines muss dabei klar sein: Den Menschen vor der Erkrankung bekommt man bei Erkrankungen wie Demenz und Morbus Parkinson durch die TPS nicht zurück. Dafür ist die neuronale Schädigung zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bereits zu weit fortgeschritten. Den bis zum Beginn der Therapie bereits erfolgten Verlust an Nervenzellen kann die TPS nicht vollständig ausgleichen.
Doch meist bewirken bereits kleine Verbesserungen eine höhere Zufriedenheit der Patient*innen und vereinfachen ihre Pflege, wodurch sich die Lebensqualität der Betroffenen aber auch der Angehörigen spürbar erhöht.
Das Primärziel
Erkrankungen wie Demenz und Morbus Parkinson haben bisher unausweichlich einen degenerativen Verlauf. Konkret gesagt - der Zustand des Patienten/der Patientin verschlechtert sich immer mehr.
Das Primärziel ihrer Therapie ist daher immer die Verlangsamung und idealerweise ein Stopp der Verschlechterung. Wird im Verlauf der Therapie sogar eine Reduktion der Symptome erreicht, so sollte man dies nicht als Ziel sondern als willkommenen Bonus betrachten.
Langzeiteffekt
Nach den bisherigen Erfahrungen bleibt die Wirkung der Therapie über einen längeren Zeitraum bestehen. Bei progredienten degenerativen Erkrankungen wie Demenz und Morbus Parkinson muss man sich jedoch klar machen, dass wir nicht die Ursache der Erkrankung beseitigen können. Wir können dem Gehirn nur helfen, seine noch vorhandenen Ressourcen wieder besser zu nutzen. Die Anlagerung der Proteine im Gehirn findet weiterhin statt bzw. der Verlust von Dopamin produzierenden Nervenzellen. Daher erfordern diese Erkrankungen eine kontinuierliche Behandlung, wie dies ja auch bei medikamentöser Therapie der Fall ist.
In der ersten Grafik sehen Sie den Verlauf 14 Wochen nach der initialen Behandlungsserie. Um den positiven Effekt der TPS zu erhalten haben sich regelmäßige Auffrischungs­behandlungen als sinnvoll erwiesen. Der Abstand dieser "Boosts" hängt von der individuellen Situation ab. Generell wird im Mittel eine Behandlung pro Monat empfohlen. Die zweite Grafik zeigt, wie so über mehrere Jahre die bei Morbus Parkinson erreichte Verbesserung erhalten werden konnte.
Bei der Behandlung von akuten Erkrankungen wir Long Covid sind Boosts nicht erforderlich.

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Lebensqualität bewahren
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Was genau ist die TPS Therapie?
Die Abkürzung TPS steht für Transkraniale Puls-Stimulation. Bei dieser werden gezielt mechanische Impulse durch die Schädeldecke auf für die Behandlung relevante Bereiche des Gehirns appliziert.
Wie läuft die Behandlung ab?
Bei der Behandlung sitzt der Patient / die Patientin in einem bequemen Stuhl. Er/Sie trägt während der Behandlung eine Art Brillengestell mit welchem das Behandlungssystem die Position des Kopfes erfasst.
Zu Beginn der Behandlung wird auf dem Kopf etwas Ultraschallgel aufgetragen. Dieses wird für die Ankoppelung des Pulswellen-Senders benötigt. Das Gel ist nicht klebrig, so dass die Haare nach der Behandlung einfach mit einem Badetuch getrocknet werden können.
Während der Behandlung wird der Pulswellen-Sender auf dem Kopf bewegt, bis alle zu behandelnden Bereiche abgedeckt sind. Dies dauert etwa 25 Minuten.
Wieviele Behandlungen umfasst die Therapie?
Zu Beginn der Therapie erfolgen 6-9 Behandlungen (jeweils 3 pro Woche). Anschließend erfolgen je nach individueller Situation weitere Verstärkungs-Behandlungen.
Treten Nebenwirkungen auf?
Auch nach einer großen Anzahl von Behandlungen sind bisher keine schwerwiegenden Nebenwirkungen der TPS bekannt. Nur in Einzelfällen wurden geringe vorübergehende Nebenwirkungen beobachtet (z.B. leichte Kopfschmerzen).
Bis zu welchem Alter kann die TPS eingesetzt werden?
Grundsätzlich gibt es keine Altersbeschränkung. Unsere älteste Patientin war 97 Jahre alt und hat gut auf die Therapie reagiert.
Ist das eine ambulante oder stationäre Therapie?
Die TPS-Therapie wird bei uns ambulant durchgeführt. Das heißt, Sie kommen zu dem jeweils vereinbarten Termin in das TPS-Zentrum Ulm.
Was benötige ich für eine Behandlung?
Prinzipiell nur zwei Dinge: Die ärztliche Diagnose der Demenz und eine aktuelle MRT des Kopfes (Magnet-Resonanz-Tomographie). Ggf. reicht auch eine Computer-Tomographie statt einer MRT. Eine Überweisung von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin ist nicht notwendig.
Idealerweise lassen Sie uns vorab bereits folgende Unterlagen zukommen:
- Die ärztliche Diagnose
- Den MRT-Befund
- Eine Übersicht über die aktuell eingenommenen Medikamente
- Ggf. weitere Unterlagen zur Erkrankung (z.B. Testergebnisse)
- Ihre Beobachtung der vorliegenden Defizite
Liegt eine andere Erkrankung vor, kontaktieren Sie uns bitte für eine individuelle Abklärung.
Wie lange muss ich auf einen Behandlungstermin warten?
Wenn Sie zeitlich flexibel sind, können wir meist kurzfristig Termine anbieten. Erfahrungsgemäß hängt der Therapiebeginn vor allem davon ab, wie schnell wir von Ihnen die Patientendaten erhalten, die unser Arzt für die Überprüfung der Therapieeignung benötigt (siehe "Was benötige ich für eine Behandlung?").
Wieviel kostet die Behandlung?
Eine Behandlung mit der TPS kostet 500,- €. Damit ergeben sich für die initiale Therapie Gesamtkosten von 3.000,- € (6 Behandlungen) bzw. 4.500,- € ( 9 Behandlungen). Die Kosten resultieren aus den signifikanten Anschaffungs- und Wartungskosten für das neue Stimulationssystem. Die Behandlungskosten decken alle Nebenleistungen ab.
Übernehmen die Krankenkassen die Kosten?
Die TPS ist zwar für die Behandlung von Alzheimer in Deutschland zugelassen aber noch nicht im Leistungskatalog der Krankenkassen. Da es sich um eine neue Therapieform handelt, erfolgt noch keine generelle Kostenerstattung der Krankenkassen und dies wird auch noch längere Zeit dauern.
Die gesetzlichen Kassen übernehmen bisher gar keinen Anteil. Bei den privaten Kassen beschränkt sich die Zuzahlung auf Einzelfälle. Die Beihilfe übernimmt bereits in der Mehrzahl der Fälle bis zu 50 % der Kosten. Bei beiden Leistungsträgern ist es sinnvoll, einen Antrag zu stellen. Wir helfen Ihnen gerne dabei.
Wir verstehen, dass die Finanzierung der Therapie schwierig sein kann. Daher bieten wir die Möglichkeit an, die Kosten ohne Zinsen in Raten zu bezahlen. Sprechen Sie uns bei Bedarf darauf an.
Ist die TPS in meinem Fall anwendbar?
Mit Ihren Antworten auf diese 8 Fragen können wir Ihnen dazu eine Einschätzung geben.
Mehr wie früher
Wiedergewonnene Lebensfreude für die Betroffenen und ihre Angehörigen
Willkommen
Dr. med. A. Schwarz
Facharzt für Psychiatrie
Ich begrüße Sie herzlich im TPS-Zentrum Ulm. In unserer Einrichtung behandeln wir neuronale Erkrankungen mit dem System Neurolith® der Schweizer Firma Storz Medical.
Das Zentrum ist Teil der psychiatrischen Praxis Dr. Schwarz, welche seit über 60 Jahren besteht. Früher wurde sie von meinem Vater Dr. Dieter Schwarz geführt und seit dem Jahr 2000 von mir. Sie kooperiert mit der psychiatrischen Fachklinik Dr. Schwarz die inzwischen von meinem Bruder Dr. Guntram Schwarz geleitet wird.
Das TPS-Zentrum befindet sich in neu gestalteten Räumen in unmittelbarer Nähe. Es ist ebenerdig, barrierefrei erreichbar.
Direkt vor der Praxis ist ein öffentlichen Parkplatz. Wir befinden uns in Altstadt von Ulm, wenige Gehminuten von Münster und Donau und sind von den Autobahnen A8 und A7 aus schnell erreichbar.
Falls Sie weiter entfernt wohnen, gibt es in der Nähe mehrere Hotels in denen Sie während der Therapie bleiben können. Wir helfen Ihnen gerne bei der Organisation. Fragen Sie bei Bedarf nach unserem entsprechenden Infoblatt.
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